Vom 21.01.2023 bis zum 27.01.2023 durften wir, die Schüler*innen der Q1 und Q2 aus dem Ski-Sportkurs, an der lang ersehnten Skifahrt im Ahrntal in Südtirol teilnehmen.
Uns begleiteten fünf Lehrer*innen und ein liebenswerter Praktikant. Nachdem die Skifahrt letztes Jahr aufgrund von Corona abgesagt werden musste, freuten sich wohl alle Beteiligten doppelt so sehr auf fünf Tage im Skigebiet Klausberg.
Unter uns Schüler*innen fanden sich „Skihäschen“, „Pistensäue“, „Pirouetten Könige“, „Sonntagsfahrer“ und „Wedler vom Dienst“ (aka unsere Gruppennamen).
Mit Sack und Pack fanden sich alle am 21.01. pünktlich um 07:15 Uhr am Treffpunkt ein. Die Stimmung war heiter bis wolkig (ob der frühen Uhrzeit), bis uns die Nachricht erreichte, dass die Polizei in Mühlheim an der Ruhr (von dort kam der Bus) unseren Busfahrer aus dem Verkehr gezogen hatte. Dadurch verzögerte sich unsere Busfahrt um fünf Stunden.
Das hieß für die einen: zurück ins Bett, für die anderen: ein ausgewogenes Frühstück und Zeit totschlagen. Um 13:15 Uhr ging es dann doch endlich los mit der zwölfstündigen Busfahrt. Mitten in der Nacht kamen wir endlich im Sporthotel Klausberg an und wurden vom Herbergsvater, liebevoll Richi genannt, begrüßt.
Um 3 Uhr lagen alle erschöpft in ihren Betten und genossen volle drei Stunden Schlaf, denn am Sonntagmorgen mussten Skier, Skischuhe und Co. ausgeliehen werden. Danach ging`s direkt auf die Piste (den Anfängerhügel) und die erste grobe Gruppeneinteilung fand statt. Während die Beginner*innen den Vormittag auf dem Anfängerhügel verbrachten, ging es für die fortgeschrittenen Fahrer*innen schon einmal mit der Gondel hoch, um die Talabfahrt zu fahren oder teilweise wohl eher auf dem Bauch hinunterzurutschen.
Wegen kleinerer Kommunikationsschwierigkeiten und wegen eines unübersichtlichen Pistenverlaufs landeten wir auf einem Stück schwarzer Piste der Talabfahrt. Darauf waren wir dann doch nicht so vorbereitet und die Fortgeschrittenen, die etwas länger nicht mehr gefahren sind, entschieden sich mehr oder weniger freiwillig für den direkten Weg runter, auf dem Bauch (natürlich verletzungsfrei).
Kleinere Unfälle gehören dann doch leider immer dazu. Am Ende der Woche und zwei Krankenhausbesuche später, hatte sich unsere Gruppe nämlich um zwei Fahruntüchtige erweitert. Aber um Verletzungen soll es hier ja nicht gehen.
Jeden Morgen wurden wir von unserem Sportlehrer um 6:30 Uhr mit Hilfe von z.B. Karnevalsliedern geweckt – so startet man den Tag doch gerne. Um 7 Uhr gab es Frühstück und um 8 Uhr ging es los zum Skifahren. Bis alle unbequemen Skischuhe angezogen waren und alle ihre unhandlichen Skier aus den Spinden geholt hatten, war es dann meist so viertel vor 9. D.h. ca. um 9 Uhr startete für jede Gruppe die erste Abfahrt. Wir fuhren bis zum Mittagessen (um 12:30 Uhr) durch.
Das Mittagessen gab es ganz authentisch auf der Hütte. Eine Mahlzeit im Wert von 4,50 € stand uns frei. Wer mochte, konnte aber auch ein paar Euro mehr drauflegen und es sich im Restaurant gut gehen lassen. Nach der eineinhalbstündigen Mittagspause ging es dann wieder auf die Piste. Um 15 Uhr war Feierabend. Bis zum Abendbrot konnten wir den Nachmittag frei gestalten. Einige wählten liebend gern die Option „Power-Nap“. Nach dem Abendessen um 18:30 Uhr hatten wir wieder „frei“, bis alle ins Bett fielen.
Vor der Skifahrt wurde uns berichtet, dass man es in Südtirol mit dem Essen gut meint. Wir wurden im Sporthotel Klausberg keinesfalls enttäuscht. Täglich gab es ein 4-Gänge-Menü: Salatbar, oft Nudeln als Vorspeise, dann Fleisch (in jeglicher Form) als Hauptgang (für die Vegetarier gab es selbstverständlich auch leckere Alternativen) und zuletzt ein Dessert. Zusammengefasst: Wir kugelten aus dem Speiseraum.
In den Skigruppen wurden wir von unseren Lehrer*innen unterrichtet. Mit Hilfe von Übungen und Freifahrten wurde an unserem Können gefeilt und wir haben viel gelernt. Das, sowie unsere Progression und unser Sozialverhalten wurde am Ende der Woche benotet. Die Notenvergabe änderte aber nicht an der Grundstimmung und der Spaß stand immer, ob beim Skifahren oder anderen Aktivitäten, an erster Stelle.
Das Abendprogramm ist uns allen wohl auch positiv in Erinnerung geblieben. Zwei Abende verbrachten wir gemeinsam im „Hexenkessel“, einem Club direkt an der Gondel. Dort tanzten und lachten wir zu Schlagern, Malle-Liedern und Pop-Songs. Auch unser Abschlussabend fand im besagten Hexenkessel statt. Ein anderes Mal waren wir Nachtrodeln. Dafür wurde die Talabfahrt präpariert und man konnte allein oder zu zweit die Abfahrt bezwingen. Hier kam es leider auch zu dem einen oder anderen Unfall, aber zum Glück keine gravierenden Verletzungen.
Ebenfalls Teil der Routine waren die täglichen Wahlen nach dem Abendessen. Jeden Abend wurde „der*die Held*in des Tages“, „der Stunt des Tages“ und „der Heiopei des Tages“ gewählt. „Der*die Held*in des Tages“ hatte einem aus unserer Gruppe geholfen und mit besonderer Hilfsbereitschaft überzeugt. Dies wurde mit einem zusätzlichen Essensgutschein für das Mittagessen belohnt.
Der Stunt des Tages war ein Unfall, der zwar zu keinen Verletzungen führte, aber anderweitig und vor allem positiv und amüsant im Kopf blieb. Der Sieger musste am nächsten Tag einen Angrybirds-Helmaufzieher tragen. Auch Lehrer*innen nominierten sich für diese Kategorie mit einem Sturz im Stunt-Park, einer Vorwärtsrolle im Tiefschnee und einem Zusammenstoß mit einem Baum.
Den „Heiopei des Tages“ charakterisiert ein, nun ja, überraschend dummes Verhalten, über das man nur schmunzeln kann. Als Beispiel schaffte es ein Schüler der Anfängergruppe vermehrt, über die Woche verteilt und pistenunabhänig, zu jedem möglichen Zeitpunkt, rückwärts die Piste hinter zufahren, was selbst für erfahrene „Wedler vom Dienst“ eine große Herausforderung ist. Aber wer kann, der kann! Als „Belohnung“ für dieses Verhalten durfte der Heiopei am nächsten Tag in einem Einhorn-Kostüm die Pisten runter brettern, definitiv eine gerechte Strafe.
Die Wahlen führten an einem Tag zu einem Karaoke Battle zwischen Praktikant und Q2 Schüler, der Verlierer wurde zum Heiopei gekrönt. Bei diesem Battle überzeugte unser Praktikant mit einer Gesangseinlage zu „Copacabana“ von Leon Machère (hierzu gibt es keine frei zugänglichen Videoaufnahmen) und das Einhorn-Kostüm ging an die „Gib ihm“ (Shirin David)-Performance.
Da sich natürlich solche Szenarien häuften, können leider lange nicht alle Teil dieses Beitrags werden. Halten wir es so fest: Alle hatten ihren Spaß!
Die Skifahrt bleibt uns allen in Erinnerung. Insbesondere für die Q2 war es ein toller Abschluss nach 12 Jahren Schule. Wir sind dankbar, dass wir trotz Corona und anderen Krisen gemeinsam diese Fahrt genießen konnten und viele schöne Erinnerungen miteinander teilen.