Das man sich thematisch auch außerhalb des Schulgebäudes auf eine Klausur vorbereiten kann, bewies am Mittwoch, den 31.08.2022, der Kunst LK der Jahrgangsstufe der Q2, als sich 14 Schülerinnen und Schüler des Kurses zusammen mit Herrn Wender und Frau Steinmann (mit dem 9€ Ticket) auf eine Studienfahrt nach Kassel begaben, um dort die Documenta 15 zu besichtigen.
Diese weltweit bedeutende Ausstellung für zeitgenössische Kunst, die alle fünf Jahre stattfindet überraschte uns mit einer Fülle von spannenden, interaktiv- spielerischen und zum Teil sehr kritisch und politisch ausgerichteten Kunstwerken.
Vor Ort wurde in diesem Jahr sowohl die allgemeine Frage nach dem Wert der Kunst gleichsam wie auch weltpolitische Probleme aus der Perspektive des globalen Südens beleuchtet.
So setzten wir uns im gemeinsamen Deuten und Diskutieren des Gesehen zwischen experimenteller Unterhaltung und ernsten Hintergedanken auseinander und bestaunten einen Markt, bestehend aus nicht essbaren, gefährlich anmutenden Lebensmitteln aus Keramik und Metall und konnten zwischen riesigen Wandmalereien und Schattenspielen skateboarden.
Auch die Werke der umstrittenen Taring Padi Gruppe sahen wir in einem alten Schwimmbad und besichtigten das Hübner Areal, in dem früher Panzer gefertigt wurden. Ebenso fiel uns ein Pavillon aus gepressten Ballen exportierter Altkleider und Elektroschrott auf.
Die Komplexität ausbeuterischer Handelsbeziehungen, bedrohlicher Lebensmittelknappheit sowie politische Unterdrückung sind dabei nur einige relevante Themen, die uns sicherlich noch nachhaltig (auch über die Exkursion hinaus) weiter beschäftigten werden.
Im Kontext des öffentlichen Diskurses um die Documenta thematisierten wir sowohl im Vorfeld als auch in der Nachbereitung die Aussagekraft stereotyper, antisemitischer Bilder als eine klare Grenzüberschreitung und stellten uns dabei auch grundlegende Fragen nach den moralischen Grenzen und Freiheiten der Kunst.