Im Rahmen von Erasmus+ waren wir in Barcelona und haben an der Fortbildung „Art as Therapy Art: Self expression and Special needs in Art Education“ teilgenommen.
Die Fortbildung wurde von einer sehr erfahrenen Kursleitung durchgeführt und angeleitet, die uns noch einmal bewusst machen konnte, wie wichtig eine vertrauensvolle Atmosphäre und so genannte „safe spaces“ in Kunstkursen ist. Jedes Mitglied sollte sich trauen, Persönliches, das in jedem künstlerischen Ergebnis steckt, auch mit dem Kurs zu teilen. In dieser Hinsicht haben wir gute Methoden kennengelernt, um schrittweise Phasen anzuleiten, die behutsam auf dieses Thema vorbereiten. Auch für den schulischen Alltag haben wir einiges an kunsttherapeutischen Ansätzen kennengelernt, die wir ebenfalls im Kunstunterricht an unserer Schule verankern wollen.
Weiterhin haben wir praxisnahe Anregungen erhalten, um Kinder im ADHS-Spektrum zu unterstützen. Diese Methoden können eingesetzt werden, um Kinder zu beruhigen oder Streits zu schlichten. Da wir diese Methoden auch selber angewendet haben, konnten wir sehr gut nachvollziehen, wie diese funktionieren und wie sehr diese beruhigend wirken können. Ausgehend davon werden wir ein Konzept für eine Methodenkiste ins Leben rufen, die wir in einigen Klassen in verschiedenen Situationen austesten wollen, um emotional schwierige Situationen innerhalb von Klassengemeinschaften behutsamer und konfliktfreier angehen zu können.
Wir haben zudem zu Lehrer:innen aus anderen Ländern Kontakte geknüpft und fanden es sehr spannend, wie ähnlich oder unähnlich Schulsysteme sind und welche Erfahrungen die Kolleg:innen auch hinsichtlich des Themas der Inklusion machen. Gleichzeitig haben die Schülerinnen und Schüler aber überall mit den gleichen Problemen zu kämpfen.
Wir fanden es sehr gewinnbringend, Methoden aus Förderschulen kennenzulernen, denn auch Kinder am Gymnasium haben seit der Inklusion mit Problemen zu kämpfen, die an der Förderschule längst bekannt sind.
Inspiriert und voller Tatendrang blicken wir auf diese Weise mit einer etwas veränderten Sichtweise auf alltägliche Routinen und sind sehr dankbar an diesem Programm teilgenommen zu haben.
Christine Sieverding und Sabine Steinmann