Projekt und Podiumsdiskussion des offiziellen Gremiums „Koloniales Erbe der Stadt Köln“
Mit dieser Frage setzte sich unser Zusatzkurs Geschichte der Q2 im Rahmen der Masterarbeit von Christian Ebert im gleichnamigen Projekt auseinander. Die Verbindung von Rassismus und Kolonialismus zog sich als roter Faden durch das Projekt, nicht zuletzt, weil dieses Thema gegenwärtig viel Aufmerksamkeit erfährt. Im Zuge des Projektes haben wir sowohl analoge als auch digitale Stadtführungen mit dem Ziel erstellt, einen verantwortungsbewussten und reflektierten Umgang mit dem kolonialen Erbe der Stadt zu finden. Dabei wurde der Frage nachgegangen, wo koloniales Erbe im Stadtbild zu erkennen und ob es angemessen ist, dass Straßen nach Kolonialherren benannt sind, die Gräueltaten verübt haben.
Die Stadtführungen fanden im sogenannten “Chinesenviertel” (Ehrenfeld) und “Afrikaviertel” (Nippes) statt. Nach den Stadtführungen wurde intensiv über eine Umbenennung der Straßen diskutiert. In den Diskussionen ging es vor allem darum, ob Straßen mit Namen von Kolonialherren diese Zeit glorifizieren und deshalb umbenannt werden sollten oder ob die Namen an die damalige Zeit und die schrecklichen Ereignisse, die damit verbunden sind, erinnern und deswegen beibehalten werden sollten. In diesem Zusammenhang wurden Alternativen zur Umbenennung der Straßennamen überlegt, wie z.B. die Gestaltung der Grünfläche eines Parks in der Namibiastraße in Köln Nippes, um zum Nachdenken und Diskutieren anzuregen.
Im Anschluss an den Ausflug wurden unsere gesammelten Lösungsvorschläge dem offiziellen Gremium “Koloniales Erbe der Stadt Köln” zugesandt. Daraufhin wurden wir als Kurs zu einer Podiumsdiskussion des Gremiums eingeladen, um unser Projekt sowie die daraus resultierenden Ergebnisse vorzustellen. Eine wirklich schöne Wertschätzung für unser Projekt. Eine Gruppe unseres Kurses nahm an der Podiumsdiskussion mit Experten zu diesem Thema teil. Unser Projekt erfuhr viel Lob und es war eine interessante und spannende Erfahrung. Uns hat die Diskussion die Relevanz des Themas einmal mehr vor Augen geführt. Die Bezirksbürgermeisterin von Nippes war an unseren Vorschlägen sehr interessiert und hat uns dazu eingeladen, weiter mit ihr an Vorschlägen für den Umgang des kolonialen Erbes im Ortsbild von Nippes zu arbeiten.
Es ist ein Projekt, welches uns als Kurs gezeigt hat, dass ein reflektierter Umgang mit unserer Geschichte wichtig ist, um an gesellschaftlichen Debatten teilhaben zu können und uns die Allgegenwärtigkeit von Geschichte in unserem Alltag bewusst gemacht hat.
Theo Gester, Q2