„Rudern mit Hindernissen“ 

Ahoi! Die geplante Ruderwanderfahrt sollte 2024 an den Neckar führen. Unser Tourplaner Herr Schmitz hatte die Route über den Neckar bereits zum dritten Mal ausgearbeitet. Im Jahr 2020 musste die Fahrt aufgrund von Corona ausfallen, und im darauffolgenden Jahr wurde eine kurz-fristige Schleusensperrung verhängt (Schleusen sind Bauwerke, die unseren Ruderbooten helfen, unterschiedliche Wasserstände zu überwinden), wodurch auch dieses Mal der Neckar unbefahrbar wurde. 

Ganz nach dem Motto „Alle guten Dinge sind drei“ sollte es 2024 endlich klappen, nach über 20 Jahren (die letzte Tour über den Neckar fand 2001 statt – damals noch unter der Leitung von Herrn Blum) wieder im Süden Deutschlands zu rudern. Doch Petrus hatte andere Pläne und schickte kräftige Regenfälle, die den Neckar unbefahrbar machten. Die endgültige Absage vom Schifffahrtsamt erreichte uns leider nur drei Tage vor Beginn der Fahrt. 

Die Enttäuschung war groß, und die Fahrt schien sprichwörtlich „ins Wasser zu fallen“. Doch nach Rücksprache mit unserem ehemaligen Kollegen Herrn Blum und seiner Frau Cornelia wurde der Edersee kurzerhand als neues Ziel auserkoren. Innerhalb eines Tages wurde die gesamte Fahrt umgeplant: Zelte und Campingausrüstung wurden bei den SchülerInnen zusammengetragen, Material bestellt, ein Hänger organisiert und eine Campingwiese gebucht. So konnte die Ruderriege des Städtischen Gymnasiums Köln-Deutz am Sonntag wie geplant in die Busse steigen und Richtung Hessen aufbrechen. Die Fahrt mit dem fast 15 Meter langen Gespann aus Bus und Hänger wurde stellenweise abenteuerlich, aber unser Herr Joachimsmeier steuerte das Gefährt durch die Unebenheiten des Geländes wie einst Michael Schumacher seinen Rennwagen – unaufhaltsam und gekonnt.

Ein Balanceakt - Einstieg ins Ruderboot ohne Steg.
Blick auf den Edersee von der Zeltwiese aus.

 


Am Sonntag, dem 9. Juni, erreichten wir bei strahlendem Sonnenschein den Edersee und bauten unser Zeltlager in Rekordzeit auf. Frau Kuntze, Frau Tölle und Herr Joachimsmeier behielten als Baumeister unseres klei-nen Lagers den Überblick, und die erfahrenen Camper halfen den weniger erfahrenen bei der Errichtung der teils palastartigen Zelte. Auch die Boote wurden von unseren großartigen RuderInnen schnell wieder fahrtüchtig gemacht (die Boote müssen für den Transport teilweise demontiert wer-den) und auf abenteuerliche Weise zu Wasser gelassen – denn es gab keinen Steg. 

Natürlich ging es noch am selben Tag auf den See, um die ersten Kilometer des Edersees zu er-kunden. Ein besonderes Highlight erwartete uns am Abend: Das Zelt von Herrn Joachimsmeier wurde auf der Suche nach Futter komplett von Waschbären verwüstet! Die Pächter des Edersees hatten leider versäumt, uns über die Waschbärenfamilie im nahen Gebüsch zu informieren. Diese Tiere hatten offenbar vergessen, dass sie eigentlich menschenscheu sein sollten. Stattdessen spazierten sie fröhlich über unsere Wiese und lieferten sich lautstarke Auseinandersetzungen im Gebüsch. Besonders Herr Joachimsmeier im Versorgungszelt wurde alle zehn Minuten von den Eindringlingen geweckt und musste sein Zelt gegen die unermüdlichen Waschbären verteidigen. 

Selbst die Tatsache, dass die Lebensmittel längst in den Bussen verstaut waren, hielt sie nicht auf. 

Ziemlich schnell schlug das Wetter um, und es wurde oft nass und kalt mit Temperaturen zwischen 10 und 16 Grad und gelegentlichen stärkeren Regenfällen – eine ungewohnte Wetterlage für unsere Ruderwanderfahrt, bei der wir normalerweise strahlenden Sonnenschein genießen. Doch echte RuderInnen sind keine Warmduscher, und so hielten uns die widrigen Bedingungen nicht davon ab, den See in seiner ganzen Pracht zu erkunden. Ob Staumauer, der angrenzende Fluss Eder oder Tagesausflüge zu anderen Zielen – wir haben den Edersee in all seinen Facetten erlebt. 

Abends wurde gemeinsam gekocht, gegrillt und gespielt. Besonders schön war, dass sich die jüngeren und älteren Schüler, wie jedes Jahr, bunt durchmischten und aus ihren gewohnten Gruppen herauskamen. 

Trotz des kalten Wetters und der besonderen Umstände waren die Tage am Edersee ein unvergessliches Erlebnis. Im kommenden Jahr werden wir erneut versuchen, an den Neckar zu fahren – hoffentlich funktioniert es dann im Jahr 2025! 

Mit sportlichen Grüßen

H. Schmitz und M. Joachimsmeier 

Teile unserer Zeltwiese.

Die Schülerregatta muss in diesem Jahr leider entfallen.

Grund dafür sind die starken Über-schwemmungen am Fühlinger See, die das Albano-System beschädigt haben, wodurch eine Regatta unmöglich geworden ist. Aus diesem Grund fallen auch die großen Verbandsregatten aus, bei denen wir sonst immer die StarthelferInnen gestellt haben. 

Unsere Ruderriege trainiert freitags von 13:00 bis 16:45 Uhr am Fühlinger See. Solltest du Interesse haben, schick einfach eine kurze Teams-Nachricht an Herrn Joachimsmeier oder Herrn Schmitz und komm zum Schnupperrudern vorbei.